FAQ - Häufige Fragen

Hier finden Sie viele Antwort zu Fragen rund um das Thema Rad, E-Bike + Akku!

Pedelec / S-Pedelec / eBike

Kann ich mit einem Pedelec steile Berge fahren, wenn ich nicht so sportlich bin?

Ja, die 250 Watt eines Pedelecs reichen aus, um normale Straßen, die für PKW freigegeben sind, locker hoch zu fahren.
Bei den meisten Elektrofahrrädern wird ein Kraftsensor / Drehmomentsensor verwandt. Die volle Kraft des Motors wird abgeben, wenn der Fahrer selbst kräftig in die Pedale tritt. Das ist für normal sportliche Menschen ausreichend, da in den stärkeren Unterstützungsstufen (z. B. Turbo / Ultra) schon bei lockerem ‚Reintreten‘ die volle Motorleistung abgeben.
Für körperlich sehr schwache Menschen (z.B. durch Krankheit, Alter oder Behinderung) die weniger als 50 Watt Beinleistung haben empfiehlt sich allerdings ein Motorsystem mit Bewegungssensor (Drehzahlsteuerung), da nur solche Systeme die volle Motorkraft auch bei minimaler Eigenleistung (kraftlosem ‚Mitstrampeln‘) abgeben.

 

Wie viel Energie brauchen elektrische Zusatzantriebe?

Der Energieverbrauch der Zusatzantriebe bei Pedelecs / S-Pedelecs liegt je nach Fahrweise und Kondition zwischen 0 und 1.5 kWh pro 100 km. In Relation zu einem Verbrennungsmotor entspricht dies einem Energieverbrauch von 0 bis ca. 0.2 Liter (Diesel) pro 100 km.

 

Wie viel kostet der Strom für mein Pedelec?

Der Strom fürs Laden des Pedelecs fällt bei der Stromrechnung meist nicht auch. Ein Pedelec braucht für 3.000 km bei mittlerer Unterstützung Strom für ca. € 8,-, im Power (Faultier) Modus ca. € 15,-. (Berechungsgrundlage € 0,26 / kwh)

 

Wie versichere ich ein Pedelec?

Pedalangetriebenen Fahrzeuge mit zusätzlich elektrischen Antrieben, welche bis 25 km/h mitlaufen, und bei höheren Geschwindigkeiten abschalten, gelten als Fahrrad. Der Fahrer haftet persönlich für alle Schäden. Es gibt keine Versicherungspflicht für Pedelecs. Grundsätzlich ist eine private Haftpflichtversicherung des Fahrers (auch für andere Risiken des Lebens) sehr empfehlenswert. Eine Versicherung gegen Diebstahl und Beschädigungen muss mit der Hausratversicherung geklärt werden. Ein Pedelec ist rechtlich ein Fahrrad und ist bei Hausrat meist ‚irgendwie‘ mitversichert. Bei preiswerten Modellen ist dies, je nach Tarif, ausreichend. Teure Modelle benötigen eine extra Aufnahme in den Tarif oder eine eigene Versicherung. Alle Varianten mit mehr als 250 Watt und/oder mehr als 24.9 km/h und/oder Antriebe über 6 km/h ohne Mittreten müssen in den meisten europäischen Ländern für den Straßenverkehr zugelassen werden – und MÜSSEN über eine KFZ-Haftpflicht versichert werden / sind nie über allgemeine Hausrat oder Privathaftpflicht versichert. Hinweis: Das Führen eines Fahrrades/Fahrzeugs mit einem schnellen Antrieb (mehr als 250 Watt und/oder mehr als 24.9 km/h und/oder Antriebe über 6 km/h ohne Mittreten) ohne Betriebserlaubnis ist eine Straftat.

 

Kann ich mein eigenes Fahrrad mit einem Antrieb bis 25 km/h ausrüsten?

Ja – allerdings muss Ihr Pedelec dann die gesetzlichen Bestimmungen erfüllen. Maximal 25km/h, maximal 250 Watt Dauerleistung, langsam nachlassende elektrische Unterstützung bei Erreichen der 25km/h Marke, etc. /// Privat geht das so gerade. Gewerblich ist das kaum mehr möglich, da der Anbringer des Antriebs die CE-Kennzeichnung (alle DIN-Normen bez. Rahmen, EMV, etc.) für das neu entstandene Pedelec übernehmen, dokumentieren und einhalten muss – und dafür geradesteht. Hinweis: Das Führen eines Fahrrades/Fahrzeugs mit einem schnellen Antrieb (mehr als 250 Watt und/oder mehr als 24.9 km/h und/oder Antriebe über 6 km/h ohne Mittreten) ohne Betriebserlaubnis ist eine Straftat. Wer einen elektrischen Zusatzantrieb an ein Fahrzeug baut oder modifiziert (Tuning) gilt als Hersteller und haftet dafür.

 

Kann ich mein eigenes Fahrzeug/Fahrrad mit einem Antrieb bis 45 km/h ausrüsten?

Jain – Technisch ist das kein Problem, allerdings muss Ihr Fahrzeug dann in den meisten europäischen Ländern eine Betriebserlaubnis haben. Zudem ist das Verfahren zu Erfüllung der gesetzlichen Bestimmung (Materialprüfungen, EMV, speziell zugelassene Komponenten bei Fahrwerk, Beleuchtung, Bremsen, etc.) deutlich teurer als ein gutes neues S-Pedelec.
Hinweis: Das Führen eines Fahrrades/Fahrzeugs mit einem schnellen Antrieb (mehr als 250 Watt und/oder mehr als 24.9 km/h und/oder Antriebe über 6 km/h ohne Mittreten) ohne Betriebserlaubnis ist eine Straftat. Wer einen elektrischen Zusatzantrieb an ein Fahrzeug baut oder modifiziert (Tuning) gilt als Hersteller und haftet dafür.

 

Was ist Rekuperation?

Rekupertation ist das Zurückspeichern von Energie in den Akku. Dazu wird der Motor beim Bremsen und Bergabfahren als ‚Dynamo‘ genutzt. Die Rekuperation wird durch einen Schalter an der Bremse aktiviert. Des Weiteren muss das Steuergerät über eine Rekuperationsfunktion verfügen und auf die Akkus abgestimmt sein.
Hinweis: An Rekuperationssteuerungen dürfen ausschließlich geeignete Akkus angeschlossen werden. Unpassende Akkus können durch die Rekuperation zerstört werden.

 

Wieviel Reichweite gewinne ich durch die Rekuperation?

Der Reichweitengenwinn durch die Rekuperation ist eher gering. In der Praxis gewinnt man durch konsequenten Einsatz der Rekuperationsbremse bis zu 5% Reichweite.

 

Welche weiteren praktischen Vorteile bietet die Rekuperation?

Die Rekuperation bietet sich vor allem für längere Berabfahrten als verschleißfreie Bremse an.

 

Welchen Führerschein brauche ich für die elektrischen Zusatzantriebe?

Die Pedelec-Varianten mit Tretunterstützung bis 25 km/h gelten als Fahrrad und dürfen in den meisten europäischen Ländern ohne Führerschein bewegt werden. Für alle anderen Varianten mit mehr als 250 Watt und/oder mehr als 24.9 km/h und/oder Antriebe über 6 km/h ohne Mittreten prüfen Sie bitte die gesetzlichen Bestimmung Ihres Landes.

 

Was ist ein Mittelmotor?

Der Mittelmotor sitzt in der Nähe des Tretlagers und treibt meist über Zahnräder oder einen kurzen Riemen das Kettenblatt an der Tretkurbel mit an.

 

Was sind die Vorteile des Mittelmotors / Tretlagerantriebs?

Die Gangschaltung wird mit genutzt und der Motor kann somit immer im idealen Drehzahlbereich arbeiten. Wenn der 1. Gang der Gangschaltung klein genug übersetzt ist, ist das Drehmoment am Rad so groß, dass auch mit schweren Fahrzeugen an jedem Berg angefahren werden kann. Auch bei sehr kleinen Geschwindigkeiten am Berg bleibt der Motor im optimalen Drehzahlbereich und hat die volle Kraft. Die mittige tiefe Position (bei Normalrädern) senkt den Scherpunkt des Rades und vermittelt, insbesondere bei nah am Motor angebrachtem Akku, ein sportlich agiles Fahrverhalten.

 

Was sind die Nachteile des Mittelmotors / Tretlagerantrieb?

Die Kraft wird vollständig über die Kette übertragen. Somit verlangt diese Lösung vom Fahrer ein technisches Verständnis bei Schaltvorgängen (Tretpause, Strom wegnehmen). Durch die Verwendung eines Sensors im Schaltzug, welcher beim Schaltvorgang automatisch „Gas“ wegnimmt, kann dieser Nachteil Teilweise kompensiert werden. Bei fast allen Schaltungen muss der Fahrer vor dem Stillstand den entsprechend kleinen Gang für den nächsten Anfahrvorgang einlegen. Es entsteht deutlich höherer Verschleiß an Kette, Ritzeln und Schaltung (gegenüber Normalrädern und Systemen mit Nabenmotor). Bei langen Ketten in Liegerädern ist der Verschleiß geringer, weil das einzelne Kettenglied seltener über die Kettenblätter und Ritzel gezogen wird. Durch die Verwendung von stärkeren Ketten für Fahrräder mit E-Antrieben kann dieser Nachteil nur zum Teil kompensiert werden. Mittelmotorsysteme arbeiten nur optimal bei normalen / hohen Trittfrequenzen. ‚Quälen‘ mit niedriger Trittfrequenz in Verbindung mit einem hohen Gang erhöht den Verschleiß zusätzlich und sorgt für teils drastisch reduzierte Reichweiten. Ein Mittelmotor kann aus technischem Gründen nicht rekuperieren (Energie in den Akku zurückspeichern). Bei starken S-Pedelecs erhöht sich durch die beschriebenen Effekte der Verschleiß nochmals deutlich gegenüber Nabenmotorsystemen.

 

Für welche Fahrzeuge eignen sich Mittelmotore?

Der Mittelmotor eignet sich für fast alle Fahrräder, Liegeräder, Dreiräder, Behindertenfahrzeuge, Lastenräder, Rikschas und Velomobile.

 

Was ist ein Radnabenmotor?

Der Radnabenmotor befindet sich in der Radnabe und treibt das Rad direkt an.

 

Was sind die Vorteil des Radnabenmotors?

Der Radnabenmotor ist einfach zu verbauen. Die Kräfte entstehen direkt am angetriebenen Rad. Bei einem Defekt am Pedalantrieb/Schaltung steht immer noch der Nabenmotor zur Verfügung und umgekehrt. Radnabenmotoren können höhere Kräfte übertragen als z. B. der Ketten- oder Tretkurbelantrieb. Radnabenmotoren können je nach Typ und Steuerung rekuperieren (Energie in den Akku zurückspeichern). Radnabenmotoren haben im optimalen Drehzahlbereich oft einen etwas höheren Gesamtwirkungsgrad, da Kette und Nabenschaltung bei Mittelmotoren etwas Kraft aufnehmen.

 

Was sind die Nachteile des Radnabenmotors?

Radnabenmotoren arbeiten gerade beim Anfahren in Großen Rädern (24 bis 29“) nicht im optimalen Drehzahl-Bereich und benötigen daher in diesen Situationen viel Energie. Intelligente Steuerungen können diesen Nachteil zwar mindern aber nicht ganz ausgleichen. Der Radnabenmotor kann bei Fahrrädern mit Nabenschaltung nicht im Hinterrad verbaut werden. Die Räder gehören zu den ungefederten Massen. Baut man schwere Radnabenmotoren ein, verschlechtert sich die Straßenlage und Stabilität gerade bei höheren Geschwindigkeiten. In Verbindungen mit einer Federung führt das auf schlechten Straßen zum Stempel und schnellerem Wegrutschen auf Nässe. Ein schwerer Frontmotor führt oft zu Lenkerflattern sobald man den Lenker loslässt.

 

Für welche Fahrzeuge eignet sich der Radnabenmotor?

Der Radnabenmotor eignet sich für alle Arten von radgetriebenen Fahrzeugen. Bei Lastenräder empfehlen sich Nabenmotoren in kleinen Rädern (20“). Zudem gibt es Motoren mit ‚Bergwicklungen‘. Im besten Fall haben diese dann im Bereich von 10 – 20 km/h den optimalen Wirkungsgrad / Drehmoment.

 

Was ist ein Kettenantrieb?

Der Kettenantrieb ist ein Motor mit Freilaufritzel im unteren Zug des Kettenstrangs verbaut und treibt die Kette mit an. Diese Variante wurde häufig als Nachrüstvariante in den 90er und 00er Jahren verbaut und ist heute nur noch selten zu finden.

 

Akkumulatoren

Worin unterscheiden sich die verschiedenen Akkutypen?

 

Bleibatterie

Die Bleibatterie (PB – ähnlich der Blei-Gel-Batterie) wird zumeist als Start- oder Pufferbatterie (z. B. in Kraftfahrzeugen) aller Art verwendet. Bleibatterien sind unempfindlich gegen kurzfristig hohe Entladeströme (z. B. beim Starten von Motoren). Für Pedelecs eignen sich diese Batterien eher nicht, da die Batterien sehr schwer sind (ca. 35 Wh/Kg) und vollständige Lade/Entladezyklen die Lebensdauer teilweise erheblich verkürzen. Alte/defekte Blei-Akkus müssen fachgerecht entsorgt werden.

 

Nickel Cadmium Akkus (NiCad)

Nickel Cadmium Akkus wurden in der Vergangenheit oft als Akkus für elektrische Geräte und Antrieb aller Art genutzt. Die Akkus sind relativ unempfindlich und durchaus langlebig. Bei unvollständigen Lade/Entladezyklen haben die Akkus den „Memory-Effekt“. Verglichen mit modernen Li-Ionen-Akkus sind sie bei gleicher Leistung 3x schwerer (ca. 40 Wh/kg). Alte/defekte Nickel Cadmium Akkus müssen als Sondermüll entsorgt werden.

 

Nickel-Metall Hydride (NiMH)

Nickel-Metall Hydride – Akkus weisen änliche Eigenschaften wie die NiCad-Akkus auf, haben allerdings keinen „Memory-Effekt“. Nickel-Metall Hydride – Akkus verlieren Ihre Kapazität bei längerem Nichtgebrauch („lazy battery effect“). Die Kapazitäten liegen über denen der Nickel-Cadmium-Batterieen (ca. 65 Wh/kg). Alte/defekte Nickel Metall Hybrid – Akkus müssen als Sondermüll entsorgt werden.

 

Lithium-Ionen-Akkus (Li-Ionen) (ähnlich zu den Lithium Polymere-Akkus)

Li-Ionen Akkus gehören zu den aktuell effizientesten Energiespeichern mit hoher Leistungsdichte und kompakten Ausmaßen (bis zu 130 Wh/kg). Lithium-Ionen-Akkus geben über den gesamten Entladezyklus lange Zeit gleichmäßig hohe Ströme ab. Die theoretische, bauartbedingte Brandgefahr kann durch hochwertige Produktionsverfahren und eine vorgeschaltete Elektronik nahezu ausgeschlossen werden. Li-Ionen-Akkus sind bis zu einer gewissen Leistungsabgabe hochstromfähig. Li-Ionen-Akkus sind schnellladefähig. Alte/defekte Lithium-Ionen-Akkus müssen als Sondermüll entsorgt werden.

 

Pedelec / S-Pedelec – Akkus

Gibt Unterschiede bei Lithium-Ionen-Akkus?

Ja – minderwertige Lithium-Ionen-Akkus haben zwar anfangs die gleiche Leistung, teilweise aber nur eine Lebensdauer von wenigen Monaten. Zudem erreichen solche Modelle (meist aus dem Modellbau) vielfach noch nicht mal 200 Zyklen. Hochwertige Lithium-Ionen-Akkus erreichen über 1.000 Zyklen (Laden/Entladen bis die Kapazität unter 80% der Nennkapazität sinkt). Hochwertige Akkus können zudem nach dieser Zeit noch lange als Energiespeicher dienen, da die Leistungsfähigkeit nur langsam weiter sinkt. (Bei einer Leistung von 30% haben diese Akkus immer noch das Niveau von neuen Nickel Cadmium-Batterien.)

 

Welche Lebensdauer haben Lithium-Ionen-Akkus?

Hochwertige Akkus erreichen durchweg über 1000 Lade-Zyklen, manche auch 2000. Viele Akkus erreichen 10 Jahren und mehr. Hochwertige Akku sind zum Lebensende nicht vollständig defekt sondern die entnehmbare Kapazität lässt langsam nach. Im Elektro-Fahrrad-Bereich tauscht man die Akkus meist aus, wenn sie weniger als 80 % der Kapazität des neuen Akkus haben. Als Ersatzakku oder für andere Zwecke, bei denen es nicht so auf das Gewicht ankommt, kann man die Akkus noch jahrelang weiter verwenden (z.B. Elektro-Boote, Akkus für die Photovoltaic-Anlage auf dem Hausdach)

 

Können Lithium-Ionen-Akkus brennen?

Bauartbedingt können minderwertige Lithium-Ionen-Akkus brennen. Dies betrifft besonders die Flachzellenvarianten. Hochewertige Becherzellen (sind heute in fast allen (S-)Pedelecs Standard) können aufgrund er eingebauten Eigensicherung nicht brennen / nur durch starkes Aufheizen von außen mit z. B. einer Lötlampe entzündet werden. Lithium-Eisen-Phosphat-Akkus (LiFePO4, wegen Preis und Gewicht sehr selten in Pedelecs) können praktisch gar nicht brennen.
Hinweis: Hochwertige Fahrradakkus haben zusätzlich mehrere mechanische und elektronische Sicherheitsstufen, so dass bei sachgemäßem Betrieb gemäß Bedienungsanleitung die Brandgefahr praktisch ausgeschlossen ist / deutlich geringer als die eines z. B. normalen Mobiltelefons oder Laptops.

 

Was verringert die Lebensdauer von Lithium-Ionen-Akkus?

– Entladen über mehrere Monate einlagern.
– Zu hohe Lade- und/oder Entladeströme. *
– Entladen unter die Unterspannungsgrenze. *
– Laden über die Oberspannungsgrenze. *
– Be- oder Entladen bei Temperaturen unter 0 oder über 45 Grad. **
Hinweis*: Dies können Sie als Kunde nicht einstellen / erkennen. Die Einhaltung dieser Grenzen regeln die Einstellungen / das Zusammenspiel der Elektronik in Motor, Akku und Ladegerät.
Hinweis**: Bei Temperatursensoren im Akku wird die Einhalten der absoluten Grenzen der Elektronik geregelt, so dass es passieren kann, dass der Akku einfach abschaltet, bzw. sich nicht laden lässt. Die Stromabgabe (elektrisch fahren) ist meist auch bei unter Null möglich. An kalten Wintertagen unter Null macht es in jedem Fall Sinn, den Akku ‚in der warmen Stube‘ zu lagern und zu laden und erst zu Fahrtbeginn ans Rad zu stecken, und danach auf wieder ‚in der warmen Stube‘ / im Keller zu lagern.

 

Kann ich bestehende Blei-, NiCad- oder NiMh-Akkus gegen Lithium-Ionen-Akkus austauschen?

Jain – Lithium-Ionen Akkus dürfen Sie nur verwenden, wenn diese am Akku oder an der Steuerung über eine Stromstärkenbegrenzung und eine Unterspannungsabschaltung verfügen. Empfehlenswert ist zusätzlich ein Temperatursensor, eine Einzelzellenabschaltung, etc. In einigen Fällen wurden ältere Nickelcadmium- oder Nickelmetallhydrid-Akkus mit Lithium-Zellen gefüllt. Dass geht aber nur wenn der Akkupack nicht mit der Steuerung des Elektro-Fahrrades kommuniziert (häufig bei neueren Elektrofahrrädern). Werden Nickelcadmium- oder Nickelmetallhydrid-Akkus durch Lithium-Zellen ersetzt, muss auch ein neues Ladegerät verwendet werden.

 

Haben Lithium-Ionen-Akkus einen „Memory-Effekt“?

Nein. Beim Lithium-Ionen-Akkus gilt, gerade auf Reisen: Laden wo immer es geht – egal wie lange. Die Lebensdauer bezieht sich auf Vollzyklen. Wie alle Akkus sollten diese Akkus aber auch nach dem Vollladen vom Ladegerät getrennt werden.

 

Sind Lithium-Ionen-Akkus temperaturempfindlich?

Ja. Die Grenzen sind aber je nach Qualität, Aufbau und chemischer Zusammensetzung unterschiedlich. Bei extremen Temperaturen unter -10 und über 60 Grad (Celsius) dürfen die meisten Lithium-Ionen-Akkus gar nicht genutzt werden. Geladen werden sollten Akkus grundsätzlich bei Temperaturn über 0 Grad und unter 40 Grad (Celsius). Ausserhalb dieser Temperaturgrenzen sinken Lebensdauer und Kapazität. Ideal sind für die meisten Akkus Temperaturen zwischen 10 und 20 Grad. Bei Hochlast-Strömen bei extremen Niedrigtemperaturen (vollen Akku über Nacht bei -15 Grad draußen lassen und dann im Turbo-Modus den Berg hoch) droht der Totalausfall.

 

Brauche ich ein spezielles Ladegerät für Lithium-Ionen-Akkus?

Ja – unpassende Ladegeräte können den Akku beim Ladevorgang bis zum Totalausfall zerstören und/oder bei minderwertigen Akkus zu Bränden führen. Hinweis: Akkus sollten grundsätzlich mit den Ladegeräten des Herstellers geladen werden.

 

Steuerungen

Welche Funktionen übernimmt das Steuergerät / Controller?

Das Steuergerät leitet den Strom aus dem Akku an den Motor. Dabei sind eine Vielzahl von Faktoren zu beachten. Das Steuergerät regelt Maximalgeschwindigkeit, Anfahrhilfe, Stromstärke und Spannung in Abhängigkeit von Motordrehzahl und Batteriezustand. Manche Steuergeräte werten über Sensoren die Temperatur im Controller, Motor und/oder Akku aus und regeln ‚runter‘, sobald kritische Werter überschritten werden. Manche Steuergeräte steuern zusätzlich die Rekuperation (Energie zurückspeichern – elektrische Bremse).

 

Kann man mit einem Steuergerät / Controller verschiedene Motoren steuern?

Jain – Steuergeräte müssen zu Motor, Akku, Radgröße und gewünschter Leistung passen. Ob ein Steuergerät zum Motor passt, kann nur ein Fachmann klären. Hochwertige Steuergeräte lassen sich meist an verschiedene Motoren über „Jumper“ oder Software anpassen.

 

Was passiert, wenn das Steuergerät / Controller nicht zum Motor passt?

Im besten Fall gar nichts – Im schlimmsten Fall der Totalausfall von Akku, Steuerung und/oder Motor.
Schlecht programmierte oder solche, die nur „halbwegs“ passen führen zu teilweise erheblichen Komforteinbußen. Dies äußert sich im z. B. lauten und oder unruhigem Motorlauf, schlecht dosierbarer Motorleistung, hohem bis sehr hohem Stromverbrauch, Hitzeentwicklung und teilweise deutlich verringerter Lebensdauer von Controller, Motor und Akku.

 

Velomobile

Was ist ein Velomobil?

Ein Velomobil ist ein mit Muskelkraft angetriebenes Fahrzeug mit drei oder vier Rädern mit einer geschlossenen Verkleidung, die den Fahrer vor Wind und Wetter schützt.

 

Wie wird ein Velomobil angetrieben?

Jedes Velomobil verfügt über einen Pedalantrieb.
Varianten mit Tretunterstützung bis 25 km/h hat zusätzlich einen 250 Watt – Motor. 45 km/h-Varianten haben meist Motoren von 500 bis 3000 Watt ausgestattet.

 

Wieviel Energie brauchen Velomobile?

Der Energieverbrauch liegt je nach Fahrweise (und Mittreten) zwischen 0 und 1.5 kWh pro 100 km. In Relation zu einem Verbrennungsmotor entspricht dies einem Energieverbrauch von 0 bis ca. 0.2 Liter pro 100 km.

 

Welche Reichweite haben Velomobile?

Velomobile haben mit z.B. 10kg Akkus eine Reichweite von über 200 km.

 

Was wiegt ein Velomobil?

Die meisten Velomobile wiegen leer zwischen 30 und 40 kg. Sportliche Modelle gehen bis 20 kg runter. Komfortorientierte Modelle mit mehr ‚Kofferraum‘ und/oder zweitem (Kinder-)Sitzplatz gehen Richtung 50 kg. Mit Motor und Akku kommen ca. 5 bis 15 kg dazu. Weltreisende haben meist schwerere Eigenbauten. Im Lastenbereich ‚letzte Meile‘ gibt es Modelle die Gesamtgewichte jenseits der 200 kg transportieren.

 

Welchen Führerschein brauche ich für das Velomobile?

Varianten mit Pedalantrieb und/oder mit Tretunterstützung bis 25 km/h gelten als Fahrrad und dürfen ohne Führerschein bewegt werden. Die Varianten mit 45 km/h-Betriebserlaubnis brauchen mindestens den Führerschein Klasse S (ab 16 Jahren). Bei Personen über 18 reicht der Besitz eines Auto- oder Motorradführerscheins (alte Klasse 1, 3 oder 4).

 

Muß ich im Velomobil einen Helm tragen?

Ein Helm ist nicht zwingend vorgeschrieben, allerdings empfehlen wir zu Ihrem eigenen Schutz dringend einen geeigneten Kopfschutz beim Fahren unserer Fahrzeuge und Antriebe.

 

Wie hoch ist die passive Sicherheit eines Velomobils?

Verglichen mit einem normalen Fahrrad oder Liegerad ist man in einem Velomobil gut geschützt. Eine Sturzgefahr / Sturzhöhe ‚Kopf – Straße‘ ist deutlich geringer. Die Außenhaut (meist aus GFK, Carbon oder Aluminium) bietet Schutz bei Unfällen mit Geschwindigkeiten bis 40 km/h. Wie bei allen Dreispurfahrzeugen besteht bei wilden Fahrmanövern die Gefahr eines Überschlags. Velomobile haben von allen Verkehrsteilnehmern von vorne und hinten die kleinste Silouette – und werden leicht übersehen. Velomobilfahrer kompensieren das mit defensiver Fahrweise und Wahl der Strecken. Die passive Sicherheit von Velomobilen mit Automobilen von 20 bis 60 – fachen Mehrgewicht und entsprechendem Ressourcen-/Energieverbrauch zu vergleichen passt nicht.

 

Kann ich Velomobile auch im Winter fahren?

Ja – den technisch bedingten Nachteil von Elektromobilen, die wertvollen Strom für die Heizung verwenden müssen, haben Velomobile nicht. Wem kalt wird, der tritt einfach kräftiger mit. Stabilität wird durch die drei Räder erreicht, sodass kann man bei Eisglätte schlimmstenfalls rutschen, aber nicht (wie bei einem Zweirad) stürzen kann. Der Wetterschutz verhindert die Kühlung durch den Wind und im kleinen Raum reicht die Körperwärme, so dass man bis Null Grad Celsius keine besonderen Handschuhe und keine spezielle Fahrrad-Winterkleidung benötigt. Schluss ist erst, wenn der Schnee mehrere Zentimeter hoch liegt.
von Guido Herz, Dietrich Lohmeyer, Ulrich Tiesler

Es war mir eine Ehre und eine der ganz großen Freuden meines Lebens, mit Euch, Eurem Wissen und Enthusiasmus zusammen Akkurad gründen und aufbauen zu dürfen. Uli, Deine Erfahrung um Elektronik, die Akkus und die vielen kleinen Kniffe fehlen mir hin und wieder. Dietrich, Dein Wissen aus den 80ern um kwh, Höhenmeter und die Leichtigkeit der effizienten Fortbewegung ist aktueller den je – und führt mir bei so mancher ‚brandneuen‘ Erkenntnis vor Augen, dass vieles alter Wein ist … Genießt Euren Ruhestand!

Kontakt

Guido Herz | info@herzmotor.com | 0170  90 88 990

Die Dienstleistungen biete ich in Bonn und nahem Umland an.
Bitte senden Sie mir für Ihre Anfrage folgende Informationen: